Die Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat im Rahmen der Neustrukturierung des Ärztlichen Bereitschaftsdiensts angekündigt Notfallpraxen in Nagold, Neuenbürg und Herrenberg zu schließen.

Der Regionalverband setzt sich vor dem Hintergrund seiner raumordnerischen Aufgaben für gleichwertige Lebensverhältnisse (Art. 72 Abs. 2 Grundgesetz, § 1 Abs. 2 Raumordnungsgesetz) in der gesamten Region, auch im ländlichen Raum, ein. Wir befürchten eine Verschlechterung der ärztlichen Versorgung und fordern die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg auf zu erklären, wie die ärztliche Versorgung während und außerhalb der Öffnungszeiten der Arztpraxen gewährleistet werden soll, ohne dass die Notfallambulanzen der Klinken zusätzlich belastet werden.

Der Regionalverband Nordschwarzwald befürchtet eine Mehrbelastung der bereits heute schon überlasteten Notdienste und Klinikambulanzen. Dies gilt es zu vermeiden.

Hinzu kommt, dass es ohnehin viele unbesetzte Hausarztsitze gibt. Und um die kinderärztliche Versorgung ist es in der gesamten Region grundsätzlich sehr schlecht bestellt. Bundes- und Landespolitik müssen die Konsequenzen daraus ziehen und zügig Maßnahmen gegen den Ärztemangel ergreifen, sodass die Daseinsvorsorge auch im ländlichen Raum dauerhaft gewährleistet ist.

Von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg erwarten wir ein transparentes Vorgehen unter Anhörung aller Interessengruppen und aller Kommunen, die hiervon betroffen sind. Auch ist von der KVBW darzulegen, nach welchen Kriterien die jeweiligen Standortentscheidungen getroffen werden bzw. welche Krankenhäuser unter Berücksichtigung von Fallzahlen und räumlichem Einzugsgebiet auf jeden Fall erhalten bleiben.

Wir fordern den Erhalt der Notfallpraxen Nagold, Neuenbürg und Herrenberg. Die KVBW muss ihren Sicherstellungsauftrag nachkommen, gerade im ländlich geprägten Raum. Eine umfassende ambulante und stationäre Versorgung muss gewährleistet sein.